Leistungen

» Vorsorgeuntersuchung

Eine regelmäßige gynäkologische Vorsorgeuntersuchung (alle 6-12 Monate) sollte für jede Frau eine Selbstverständlichkeit darstellen. Ziel dieser Untersuchung ist es, Veränderungen im Bereich des Genitales und der Brust frühzeitig zu entdecken und damit Erkrankungen zu verhindern und zu heilen.

Ablauf einer Routinekontrolle:

  • Anamnese
  • Scheidenspiegeluntersuchung (Kontrolle des Vaginalsekrets, Abnahme des Krebsabstriches- PAP + evtl.HPV Diagnostik)
  • In manchen Fällen Kolposkopie (mikroskopische Untersuchung der Schleimhäute von Vagina und Muttermund)
  • Tastuntersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Brustuntersuchung
  • Gespräch, Therapieplanung

Alle durchgeführten Abstriche werden in ein Labor meines Vertrauens geschickt. Sollte es Auffälligkeiten geben, werden Sie umgehend informiert und zu einer Befundbesprechung eingeladen.

Krebsabstrich (PAP-Test)

Dieser wird 1 x jährlich im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung abgenommen und dient der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und sollte ab dem 20. Lebensjahr durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um das Gewinnen von Zellen sowohl von der Muttermundoberfläche als auch vom Gebärmutterhals, da in diesen Regionen Zellveränderungen ihren Ursprung nehmen.

HPV-Diagnostik und Genotypisierung

Durch die gemeinsame Testung von HPV und PAP werden mehr Frauen mit erhöhtem Risiko identifiziert. Diese Testung sollte bei Frauen zwischen 30. und 65.Lebensjahr erfolgen. Da HPV 16 und 18 mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von präkanzerösen Läsionen (Vorstufen CIN 1-2) und Gebärmutterhalskrebs verbunden sind als andere HPV-Genotypen, liefert die Genotypisierung dieser beiden Typen dem Arzt hilfreiche Detailinformationen, um wirksame Behandlungsentscheidungen zu treffen und Frauen mit höherem Risiko zu identifizieren. Die Materialgewinnung erfolgt mit einem Cytobrush im Zervikalkanal. Zuerst wird der äußere Muttermund mit einem Reinigungstupfer vom Zervikalsekret gereinigt. Danach wird der Cytobrush in den Muttermund eingeführt und gedreht. Das Bürstchen wird aus dem Zervikalkanal entfernt und in das HPV Transportröhrchen gesteckt.

Infektionsabklärung

Eine häufige Ursache für den Besuch in der Frauenarztpraxis ist eine Infektion oder wiederkehrende Infektionen der Scheide. Eine genaue Analyse der Ursache und gezielte Therapie sind hier von entscheidender Bedeutung. Je nach Situation stehen lokale oder systematische Therapien, mit Antimykotika oder Antibiotika, eventuell auch in Form einer Langzeittherapie zur Verfügung. Wichtig ist es hier auch eine Prophylaxe vor einer neuerlichen Infektion durchzuführen.

Brustuntersuchung

Der Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frauen. Die Zahl der Erkrankungen ist in den letzten Jahren gewachsen; ebenso jedoch auch die Überlebenschance. Das lässt auf eine zunehmend frühere Entdeckung und erfolgreichere Behandlung schließen. Die Ärztin/der Arzt tastet sorgfältig das Drüsengewebe der Brust ab. Dabei können Verhärtungen und andere knotige Veränderungen im Gewebe aufgespürt werden. Denken Sie immer daran, dass Brustkrebs familiär gehäuft vorkommt. Wenn also Ihre Mutter oder eine Schwester an Brustkrebs erkrankt ist, teilen Sie dies bitte mir mit. Die Mammographie/Sonographie ist die sicherste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs: eine sehr niedrig dosierte Röntgenaufnahme der Brust. Mit ihr kann man Auffälligkeiten im Brustgewebe feststellen, lange bevor man sie ertasten kann oder Sie selbst spüren können. Regelmäßige mammographische Untersuchungen werden ab dem 45. Lebensjahr automatisch im Rahmen des Mammografie-Screening Programms durchgeführt.

Empfehlung zur jährlichen MG zwischen 45 und 54 Jahren
Früherkennungsprogramm 2-jähriges Screening ab dem 45 LJ bis 69 LJ, „Opt-in“
Kostenlose Servicehotline: 0800 500 181 (Mo-Fr 08:00 bis 18:00 Uhr)

www.frueherkennen.at

» Ultraschalldiagnostik

Gerade in der Frauenheilkunde ist die umfassende Expertise im gynäkologischen Ultraschall in der Abklärung entscheidend, da in einem optimalen Setting mit den besten Ultraschallgeräten und durch spezielle Untersuchungstechniken Pathologien entdeckt werden können, die bei normalen Routineuntersuchungen nicht aufscheinen.

Welche speziellen Untersuchungstechniken biete ich an:

  • 2D/3D/4D-Ultraschall
  • Transabdominaler Ultraschall
  • Farbdopplerdiagnostik
  • Eileiterdurchgängigkeitsprüfung mittels Ultraschall (Hydro-Contrast-Sonography), bei manchen Frauen hat diese Untersuchung nicht nur diagnostischen Effekt, sondern auch therapeutischen (nach dieser „Durchspülung“ steigt die natürliche Schwangerschaftsrate in den darauffolgenden drei Monaten)
  • 3D-Sonographie zum Nachweis von Uterusanomalien (Darstellung der Gebärmutterhöhle)
  • Follikelmonitoring

Expertise in der Diagnostik von:

  • Eierstockzysten (gutartige und bösartige)
  • Endometriose (auch tief infiltrierender Endometriose)
  • Myome
  • Gebärmutterpathologien
  • Früh-/Eileiterschwangerschaften und gestörte Schwangerschaften
  • Biometrie, Vermessung des Kindes, und Gebärmutterhalsmessungen im Verlauf der Schwangerschaft

» Myome

Myome sind gutartige Knoten in der Gebärmuttermuskulatur. Die Ursache, warum es bei ca. 25% aller Frauen zur Entstehung von Myomen kommt, ist bisher nicht vollständig geklärt. Das Myomwachstum ist von den körpereigenen Geschlechtshormonen (v.a. den Östrogenen) abhängig, deshalb sind Beschwerden aufgrund von Myomen zwischen dem 25. Und 50 Lebensjahr am häufigsten.

Symptome

Meist verursachen Myome keine Beschwerden, oft jedoch werden durch die Myome typische klinische Symptome verursacht, wie zum Beispiel
  • Blutungsunregelmäßigkeiten wie verstärkte Regelblutungen, verlängerte Blutungen oder gelegentlich regelunabhängige Blutungen (Zwischenblutungen)
  • Häufiger Harndrang (Pollakisurie)
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
  • Druckgefühl und Schmerzen im Unterbauch
  • Schwierigkeiten schwanger zu werden (Infertilität)
  • Wiederholte Fehlgeburten
Myom-assoziierte Symptome hören üblicherweise mit der Menopause (letzte Regelblutung) aufgrund der fehlenden Östrogenstimulation auf. Bei vielen Frauen kommt es zu einem Schrumpfen der Myome im Wechsel.

Diagnose

  • Erstgespräch/Anamnese
  • Klinische Untersuchung (Tast- und Spiegeluntersuchung)
  • Transvaginaler Ultraschall

Therapie

Nur wenn Myome Beschwerden verursachen, ist eine Therapie gerechtfertigt. Diese Symptome sind üblicherweise mit der Anzahl, Größe und der Lokalisation der Myome assoziiert. Falls Myome Beschwerden verursachen, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
  • Konservative Therapie:
    In einigen Fällen von Patientinnen mit Myomen kann eine hormonelle Therapie bzw. eine antihormonelle Therapie zur Linderung der Myom-assoziierten Beschwerden führen.
  • Chirurgische Therapie:
    Art und Zeitpunkt der chirurgischen Intervention sollten je nach den Beschwerden der Patientin individualisiert werden. Eine Entfernung des Myoms (konservative Myomoperation) unter Belassung der Gebärmutter wird üblicherweise angewendet, wenn eine Patientin ihre Gebärmutter behalten möchte. In den meisten Fällen kann dies über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Alternativ kann eine Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) als definitive Therapieoption der Myome zielführender sein. Dies kann entweder durch die Scheide (vaginal) oder über die Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Bei sehr großen und/oder vielen Myomen, ist ein Bauchschnitt die bessere Therapieoption. Liegt ein Myom in der Gebärmutterhöhle, wird dieses mittels Gebärmutterspiegelung (hysteroskopische Myomresektion), als wenig invasiver Eingriff, entfernt.

» Endometriose

Endometriose ist eine gutartige, aber chronische Erkrankung bei Frauen. Sie stellt nach dem Myom die zweithäufigste, gutartige gynäkologische Erkrankung im gebärfähigen Alter dar, wobei sie chronisch, progressiv und wiederkehrend verlaufen kann. Unter Endometriose versteht man das vorhanden sein von Gebärmutterschleimhautzellen außerhalb der Gebärmutterhöhle. In ganz seltenen Fällen kann sie sogar in weiter entfernte Organe wie die Lunge abwandern. Ihre Entstehung ist bis dato noch nicht vollständig geklärt - die Theorien reichen von der Verschleppung endometriumartiger Zellen durch die retrograde (rückläufige) Menstruation über die Eileiter ins kleine Becken bis zu immunologischen Theorien, welche von einer Störung des Immunsystems ausgehen, bei der der Körper die Endometriumzellen nicht erkennt und daher auch nicht an ihrer Ansiedelung hindert.  Neuere Theorien gehen davon aus, dass die Erkrankung von vielen Faktoren (hormonellen, genetischen und immunologischen) in ihrer Entstehung beeinflusst wird.

Symptome

  • Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe)
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
  • Schmerzen beim Stuhlgang (Dyschezie)
  • Schmerzen beim Urinieren (Dysurie)
  • Unerfüllter Kinderwunsch (Fertilität)
  • Antriebslosigkeit
  • Rückenschmerzen

Diagnostik

  • Genaue Anamnese
  • Klinische Untersuchung (exakte Tast- und Spiegeluntersuchung)
  • Transvaginaler Ultraschall
  • Bauchspiegelung (Laparoskopie)

  • Bei ausgeprägten Befunden werden zur diagnostischen Absicherung bzw. OP-Planung oft zusätzlich bildgebende Verfahren, wie etwa ein MRT oder auch eine Rektoskopie, angewandt.

    Therapie

    Die Behandlung erfolgt immer individuell auf die Bedürfnisse der Frau angepasst. Beachtet wird hierbei u.a. Alter, Familienplanung, Schweregrad der Erkrankung sowie die subjektive Beeinträchtigung durch Schmerzen.

  • Konservatives Management mit oder ohne hormoneller Therapie (Pille, GnRH-Analoga,..) bzw. Schmerzmittel
  • Kohlenhydratarme Ernährung
  • Chirurgische Sanierung meist mit Bauchspiegelung möglich (Ziel: Entfernung aller sichtbaren Herde)
  • Bei unerfüllten Kinderwunsch kann die In-vitro-Fertilisation (künstliche Befruchtung) evtl. notwendig sein
  • Physikalische/psychologische Therapie
  • » Eierstockzysten

    Eierstock- oder Ovarialzysten sind Veränderungen im Bereich der Eierstöcke, meist als gutartige Veränderungen. Am häufigsten sind Hormonstörungen (meist vorübergehend) verantwortlich. Es gibt nicht die eine Eierstockzyste, sondern eine Vielzahl verschiedener Formen. Die beruhigende Nachricht: Die meisten von ihnen sind harmlos.

    Symptome

    • Blutungsstörungen
    • Unterbauch-/Rückenschmerzen
    • Druckgefühl
    • Verstopfung (Obstipation)
    In manchen Fällen kann es zu Komplikationen kommen, wie zum Beispiel
    • Platzen einer Zyste
    • Bösartige Entartung
    • Drehung der Zyste um die eigene Achse
    • Dauerblutungen

    Diagnose

    Durch die Ultraschalluntersuchung lässt sich eine Unterscheidung zwischen gutartig imponierenden (funktionelle Zysten, Retentionszysten, polyzystische Ovarien, Endometriosezysten, Abszesse, Dermoidzysten, Zystadenome, Fibrome, etc.) und suspekten (Borderline-Tumore, Eierstockkrebs, Metastasen) Zysten treffen.

    Therapie

    Bei geschlechtsreifen Frauen bilden sie sich in der Regel auch ohne Behandlung im Laufe von wenigen Wochen bis Monaten Eierstockzysten von selbst zurück. Aufgrund von Empfehlungen sowie vorhandener Leitlinien wird das weitere Vorgehen, welches entweder aus einem
    • abwartendem Management mit regelmäßigen Ultraschallkontrollen oder
    • einer operativen Therapie besteht,
    • entschieden. Je nach Art und Größe der Zyste.
    Es gilt unnötige Operationen zu vermeiden, andererseits ist es wichtig keine bösartige Eierstockzyste zu übersehen!

    » Verhütungsberatung

    Um eine sichere Verhütung in allen Lebenssituationen zu gewährleisten, stehen uns heute viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Welche Kontrazeptionsmethode sich am besten eignet, sollte individuell den persönlichen Vorstellungen und Wünschen angepasst werden. Die Auswahl der richtigen Verhütung ist oft nicht ganz einfach und neben medizinisch relevanten Punkten spielt auch die jeweilige Persönlichkeit jeder Frau eine entscheidende Rolle. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, ihre Risiken und Nebenwirkungen. Diese spielen bei der Entscheidung ebenso eine Rolle, ob eine Schwangerschaft nur jetzt nicht oder gar nicht erwünscht ist. Entsprechend findet sich für jede Lebensphase ein geeignetes Präparat und entsprechend oft wechselt die moderne Frau auch ihre Methode.

    „Pearl Index“ (PI) = Anzahl der Schwangerschaften bei 100 Frauen während eines Jahres



    Welche Verhütungsmethoden gibt es?

    Orale hormonelle Verhütungsmittel (PI 9)

    • Kombinierte Pille (Östrogen-Progesteron-Präparat)
    • Minipille (östrogenfreie Verhütungsmethode, reines Gestagenpräparat)

    Hormonelle nicht orale Verhütungsmittel:

    • Hormonpflaster - Östrogen-Progesteron-Pflaster – PI 9 (Evra®-/Lisvy®-Pflaster)
    • Vaginalring - Östrogen-Progesteron-Präparat – PI 9 (NuvaRing®, FemLoop®, GinoRing®)
    • 3-Monats-Spritze – östrogenfreie Verhütungsmethode, reines Gestagenpräparat – PI 6 (Depocon®, Sayana®)
    • Hormonspirale – reines Gestagenpräparat – PI 0,2 (MIRENA®, JAYDESS® oder KYLEENA®)

    Hormonfreie Verhütung

    • Kupferspirale – hormonfreies Präparat – PI 0,8
    • Sterilisation der Frau – Unterbindung der Eileiter der Frau im Zuge einer Bauchspiegelung – PI 0,5 (Voraussetzungen: > 25 Jahre, abgeschlossener KiWu)
    • Sterilisation des Mannes/Vasektomie – Durchtrennung der Samenleiter im Zuge eines ambulanten Eingriffes - PI 0,15 (Voraussetzungen: > 25 Jahre, abgeschlossener KiWu)
    • Kondom – PI 18
    • Diaphragma/Muttermundkappe – PI 12

    Natürliche Verhütungsmethoden

    • Basaltemperaturmessung – PI 25
    • „Coitus interruptus“ – unterbrochener Geschlechtsverkehr – PI 22
    • Verhütung per Hormonmessung – PI 25
    • Kalender-Methode – PI 25

    Notfallverhütung

    • „Pille danach“ (EllaOne®, Vikela®, Postinor®)

    » Mädchensprechstunde

    Meine Mädchensprechstunde richtet sich an junge Mädchen, die zum ersten Mal zum Frauenarzt kommen. Viele sind ängstlich und verunsichert, weil sie nicht wissen, was sie eigentlich erwartet. Gemeinsam klären wir ganz ungezwungen Fragen z. B. rund um den weiblichen Zyklus, die Pubertät und Verhütung. Darüber hinaus erkläre ich, wie die Untersuchung abläuft, welche Instrumente dafür verwendet werden und wie diese funktionieren. Mein Ziel ist es, den jungen Mädchen die Angst vor einem Frauenarztbesuch zu nehmen und sie in ruhiger Atmosphäre zu beraten und zu untersuchen. Dieser Besuch kann in den allermeisten Fällen auf Wunsch der Patientin auch ohne gynäkologische Untersuchung ablaufen.

    Wann soll ich als Mädchen zum Frauenarzt gehen?

    • Wenn Du Probleme mit der Regel hast, z.B. wenn die Regel bis zum 16. Lebensjahr aus bleibt, wenn die Blutungen unregelmäßig auftreten, oder wenn Du starke Schmerzen während der Regel hast
    • Wenn Du einen stark riechenden Ausfluss oder einen Juckreiz im Scheidenbereich hast
    • Wenn Du ein Verhütungsmittel brauchst, Dich über Verhütungsmittel informieren willst, wenn Du befürchtest schwanger zu sein, oder wenn Du die „Pille danach“ brauchst
    • Natürlich kannst du dich auch ohne körperliche Beschwerden einfach nur beraten lassen

    Wie läuft ein Besuch ab?

    • Erstgespräch
    • evtl. gynäkologische Untersuchung (Spekulum-, Tast- & Brustuntersuchung)
    • Abschlussgespräch
    Der Erstbesuch ist auch immer ein guter Zeitpunkt, um über die HPV-Impfung zu sprechen, sollte sie gewünscht und noch nicht erfolgt sein!

    » Unerfüllter Kinderwunsch

    7 bis 9 % aller Paare mit Kinderwunsch in Österreich sind von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen.

    Ab wann gilt ein Paar als Paar mit unerfülltem Kinderwunsch?

    Nach Definition der WHO spricht man von Sterilität, wenn sich bei regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr innerhalb eines Jahres keine Schwangerschaft eingestellt hat. Spätestens dann sollte die Ursachen abgeklärt werden

    Mögliche Ursachen der Sterilität (Unfruchtbarkeit)

    • Gesellschaftliche Ursachen (späte Schwangerschaften, Fruchtbarkeit nimmt mit dem Alter ab)
    • Ursachen bei der Frau (hormonelle Ursachen, verschlossene Eileiter, Endometriose, PCO-Syndrom, anatomische Ursachen in der Gebärmutter, Stoffwechselprobleme,…)
    • Ursachen beim Mann (Störungen der Samenzellbildung/-transport, hormonelle/genetische Störungen, Stoffwechselstörungen,…)
    • Risikofaktoren der Fruchtbarkeit (Stress, seelische Belastungen, Über-/Untergewicht, Rauchen, Alkohol, Drogen, Leistungssport,…)

    Abklärung

    • Ausführliches Erstgespräch mit besonderem Augenmerk auf Zyklusstörungen, Voroperationen, eventuell abgelaufene Infektionen, bisherige Krankheiten/Therapien,…
    • Gynäkologischer Ultraschall, um Auffälligkeiten in Gebärmutter, Eierstöcken oder Eileitern herauszufinden
    • Infektionsabklärung
    • die Erstellung eines Hormonbefundes der Frau
    • Abklärung bei wiederholten Fehlgeburten (Abortus habitualis)
    • Beobachtung des Zyklus (mittels Ultraschall und Blutuntersuchungen). Das Zyklusmonitoring soll beantworten, ob Ihr Hormonzyklus im Gleichgewicht ist und ob ein Eisprung stattfindet. Zudem kann geklärt werden, ob sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und für die Aufnahme einer befruchteten Eizelle bereit macht.
    • Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit mittels Eileiterröntgen (Hysterosalpingographie), Ultraschall ( Hydro-Contrast-Sonographie) oder im Zuge einer Bauchspiegelung (Chromopertubation)
    • die andrologische Abklärung des Mannes mit Erstellung eines Spermiogramms (untersucht Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien) und Infektionsabklärung
    • Spiegelung der Gebärmutterhöhle (Hysteroskopie) bzw. diagnostische Laparoskopie (Bauchspiegelung) um evtl. krankhafte Veränderungen zu diagnostizieren, welche z.B. die Implantation des Embryos verhindern können

    Therapien

    • Zyklusmonitoring mit oder ohne Hormontherapie, mit dem Ziel einer Schwangerschaft auf natürlichem Wege
    • Im Falle keiner Schwangerschaft auf natürlichem Wege stehen noch andere Behandlungsformen wie Intrauterine Insemination (direktes einbringen von männlichen Samen in die Gebärmutterhöhle) oder In-vitro-Fertilisation (Einbringen von Embryos in die Gebärmutterhöhle unter Umgehung der Eileiter) zur Verfügung.
    In vielen Fällen ist die Ursache leicht zu finden und der Kinderwunsch kann meist rasch erfüllt werden. Sollte sich nach der Abklärung herausstellen, dass eine Behandlung nur durch künstliche Befruchtung (IVF oder ICSI) sinnvoll ist oder sollten medikamentöse Behandlungen ohne Erfolg verlaufen, erfolgt eine rechtzeitige Überweisung und Kooperation mit einem Kinderwunschzentrum.

    » Schwangerschaft

    Eine frühzeitig beginnende und kontinuierliche Schwangerschaftsbegleitung ist sehr wichtig. Idealerweise beginnt die Betreuung bereits vor Eintritt einer geplanten Schwangerschaft („prepare for pregnancy“).

    „Prepare for pregnancy“

    • Impfstatus (v.a. Masern-Mumps-Röteln, Varizellen, Influenza, Hepatitis A+B, FSME, …)
    • Grunderkrankungen?
    • Laufende Medikation – Präparatwechsel/-umstellung?
    • bisherige Risikoschwangerschaften?
    • durch Blutabnahmen lassen sich viele Faktoren bestimmen, die für eine Schwangerschaft von Bedeutung sein können (z.B. Blutbild, Gerinnungsstatus, Titerkontrollen von Röteln/Toxoplasmose/Varizellen,…)
    • Zahnarztkontrolle zum Ausschluss bzw. Sanierung einer Gingivitis/Parodontitis
    • Nikotinkarenz
    • Übermäßigen Alkohol- und Koffeingenuss (> 2 Kaffee/d) senken
    • Körpergewicht in den Bereich von BMI 18,5–25 bringen
    • Ernährungsergänzung (z.B. Folsäure)

    Behandlungsangebot

    • Feststellung der Schwangerschaft und ausführliche Beratung
    • Mutter-Kind-Pass Untersuchungen und Schwangerschaftskontrollen
    • Nach ausführlicher Aufklärung und auf Wunsch Zuweisung in etablierte Zentren zum 1.Trimesterscreening (Nackenfaltenmessung, Combined Test) in der 12. bis 14. SSW und zum 2.Trimesterscreening (Organscreening) in der 20.-24. SSW
    • Ultraschalldiagnostik, 3D/4D Ultraschall (Baby Watching)
    • Harndiagnostik, Gewichtskontrollen, Blutdruckmessungen
    • alle Blutabnahmen und Zuckerbelastungstest (oGTT)
    • Infektionsscreening
    • Ausschluss von Frühgeburtsbestrebungen durch Messung der Gebärmutterhalslänge mittels Ultraschall
    • Kaiserschnittgeburt
    Die im Mutter-Kind-Pass-Programm vorgesehenen Untersuchungen sind eine Gelegenheit zur Früherkennung und rechtzeitigen Behandlung von Krankheiten sowie zur Kontrolle des Entwicklungsstandes des Kindes.


    Ablauf der Mutter-Kind-Pass Untersuchungen nach Erstuntersuchung:

    1.Termin: 8.-12. Schwangerschaftswoche

    • Gespräch zur Erhebung Ihrer – in Bezug auf die Schwangerschaft – wichtigen Vorgeschichte (Anamnese)
    • Kontrolle von Allgemeinbefinden, Blutdruck, Harn und Gewicht
    • Vaginaler Ultraschall (Sitz des Fötus, Herzschlag des Kindes, Mehrlingsschwangerschaft, Entwicklung des Kindes, Kindsbewegungen, Bestimmung des Geburtstermins)
    • Kontrolle des Scheidensekrets (Infektionsdiagnostik) und Krebsabstrich, falls noch nicht erfolgt
    • Besprechung der Blutbefunde
    • Ausstellung des Mutter Kind Passes
    • Ausstellung der Schwangerschaftsbestätigung
    • Aufklärung über Pränataldiagnostik (Nackenfaltenmessung, Combined test)

    2.Termin: 18.-22. Schwangerschaftswoche

    • Kontrolle von Allgemeinbefinden, Blutdruck, Harn und Gewicht
    • Abdomineller Ultraschall (Entwicklung des Kindes, Sitz der Plazenta, Herzschlag, Kindsbewegungen, Fruchtwassermenge)
    • Tastbefund
    • Aufklärung über Pränataldiagnostik (Organscreening)

    3.Termin: 25.-28. Schwangerschaftswoche

    • Kontrolle von Allgemeinbefinden, Gewicht, Harn und Blutdruck
    • Abdomineller Ultraschall auf Wunsch (keine MU-KI-Pass Leistung)
    • Besprechung der Blutbefunde einschließlich des Zuckerbelastungstests (OGTT) – Blutabnahme erfolgt einige Tage vor dem Termin; bei Abnahme in unserer Ordination können wir die zeitgerechte Fertigstellung der Befunde zusichern. Gleichzeitig erhalten Sie eine Überweisung für die Durchführung des Zuckerbelastungstests – OGTT, diesen Befund bitte zum Termin mitbringen
    • Tastbefund
    • Bei Rhesus-negativen Schwangeren: Vereinbarung eines Termins zur Rhesus-Spritze (siehe Impfungen/Vorsorge)
    • Ausstellung der Karenzbestätigung

    4.Termin: 30.-34. Schwangerschaftswoche

    • Kontrolle von Allgemeinbefinden, Blutdruck, Gewicht und Harn
    • Abdomineller Ultraschall (Entwicklung des Kindes, Plazenta, Kindslage, Fruchtwasser, Bewegungen, Herzaktion)
    • Tastbefund

    5.Termin: 35.-38. Schwangerschaftswoche

    • Kontrolle von Allgemeinbefinden, Blutdruck, Gewicht und Harn
    • Ultraschall auf Wunsch (keine MU-KI-Pass Leistung)
    • Streptokokkenabstrich
ß-hämolysierende Streptokokken sind häufig vorkommende und für gesunde Frauen auch in der Schwangerschaft ungefährliche Keime. Es hat sich aber gezeigt, dass sie während der Geburt in die Atemwege der Kinder gelangen können und speziell bei Kindern mit nicht ausgereiftem Immunsystem (z.B Frühgeborene) zu Infektionen der Atemwege führen können. Aus diesem Grund wird eine Untersuchung in der Schwangerschaft empfohlen. Falls diese Keime nachweisbar sind, erhalten Sie während der Geburt ein Antibiotikum, wodurch eine Übertragung auszuschließen ist
    • Tastbefund (Kindslage)
    Zwischen der 18. und der 22. Schwangerschaftswoche besteht die Möglichkeit einer Beratung durch eine Hebamme. Die Beratung beinhaltet Informationen zum Verlauf einer Schwangerschaft, zur Geburt, zum Wochenbett, zum Stillen, über gesundheitsförderndes Verhalten in diesem Zeitraum und über weitere Unterstützungsmöglichkeiten.

    Seit 1. Jänner 2017 können Frauen nach der Geburt ab dem Tag nach der Entlassung aus dem Krankenhaus bis zum 5. Tag nach der Geburt täglich einen Hausbesuch einer Hebamme als Kassenleistung in Anspruch nehmen.

    Gerne stelle ich Ihnen einen Kontakt zu praktizierenden Hebammen her.

    » Wechseljahre

    Mit dem Absinken weiblicher Sexualhormone im Blut gehen einige körperliche Veränderungen einher, die bei vielen Frauen zu Beschwerden (Osteoporose, Haarausfall, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit) führen. Die Medizin kann heutzutage mit vielfältigen Therapieoptionen die Beschwerden der Wechseljahre lindern oder beheben, sodass Lebensqualität und Leistungsfähigkeit erhalten bleiben. Neben „Life-Style-Modifikation“, pflanzlichen Präparaten, Homöopathie und Akupunktur steht dafür im Bereich der Hormonersatztherapie (HRT) eine große Palette verschiedener Präparate mit unterschiedlicher Wirkstoffkombination und Darreichungsform zur Verfügung.

    Typische Symptome

    • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
    • Schwindel, Schlafstörungen und Müdigkeit
    • Antriebsmangel, Stimmungsschwankungen
    • erhöhte Reizbarkeit bis hin zu
    • Depressionen
    • Konzentrationsstörungen
    • Herzbeschwerden
    • Haarausfall (Kopf), verstärkter Haarwuchs im Gesicht
    • Gewichtszunahme, Veränderung der Körpersilhouette
    • Libidomangel und Trockenheit der Vaginalschleimhäute

    Therapie

    Die Behandlung des klimakterischen Syndroms und die Verbesserung einer östrogenmangelbedingten schlechten Lebensqualität sind die Hauptindikationen für eine Hormontherapie (HT). Sie bleibt die wirksamste dazu zur Verfügung stehende Therapiemöglichkeit. Bei leichteren Beschwerden stehen Alternativen (pflanzliche Präparate, komplementärmedizinische Methoden) zur Verfügung.

    Die Menopause muss nicht zwingend behandelt werden. Da die auftretenden Beschwerden jedoch meist mit einem Verlust an Lebensqualität einhergehen, ist eine Therapie ratsam; zumal sich die Symptome dadurch deutlich verbessern und der Körper generell gesundheitlich profitiert.

    » Tumornachsorge

    Unter einer onkologischen Nachsorge versteht man die umfassende medizinisch-fachliche und menschliche Betreuung nach Abschluss der Krebstherapie. Sie soll die Lebensqualität erhalten und verbessern und möglicherweise auftretende Rezidive früherkennen. Die onkologische Nachsorge soll bei allen Frauen nach der Erstbehandlung einer gynäkologischen Krebserkrankung durchgeführt werden.

    Gründe für die Nachsorge

    Die Nachsorge dient dazu
  • Beschwerden der Patientin, die durch die Therapie entstanden sind, zu behandeln
  • die Patientin nur sinnvollen Untersuchungen zu unterziehen
  • die Patientin psychoonkologisch zu begleiten
  • Zweitkarzinome (Dickdarm, Brust) oder ein Wiederauftreten der Erkrankung möglichst früh zu erkennen.
  • Wie häufig wird die Nachsorge durchgeführt?

    Bei den häufigsten gynäkologischen Krebserkrankungen wird in den ersten 3 Jahren nach der ersten Therapie – meist nach der Operation mit und ohne begleitende Chemotherapie – alle drei Monate eine Nachsorgeuntersuchung durchgeführt.
    Bei allen Erkrankungen reduziert sich mit der Zeit das Risiko des Wiederkehrens der Erkrankung, sodass im 4. und 5. Jahr nach der Primärtherapie alle sechs Monate die Untersuchung veranlasst wird. Ab dem 6. Jahr reicht häufig eine jährliche Untersuchung.

    Was wird bei der Nachsorge untersucht?

    • Ausführliches Gespräch (Leistungsfähigkeit, Appetit, Darmfunktion,…)
    • Gynäkologische Tast- und Spiegeluntersuchung
    • Transvaginaler Ultraschall
    • evtl. ergänzende Blutuntersuchungen (z.B. Tumormarker)
    • regelmäßige weiterführende radiologische Untersuchungen

    » Impfungen

    Alle Impfungen hier in der Ordination erhältlich!

    HPV-Impfung GARDASIL-9®

    Gardasil 9 bietet einen umfangreicheren Schutz gleich gegen neun HPV-Typen. Der Impfstoff wird zum Schutz vor Erkrankungen (Gebärmutterhalskrebs, Vaginalkrebs, Vulvakrebs, Analkrebs, Condylome,…) verabreicht, die durch humane Papillomviren der Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 hervorgerufen werden. Die Impfung gegen HPV sollte bei den Mädchen relativ früh erfolgen, da nur so der maximale Impfschutz gewährleistet werden kann.

    Die HPV-Impfung kann
    • Gebärmutterhalskrebs und Krebsvorstufen an Scheide und Schamlippen verhindern.
    • Genitalwarzen bei Männern und Frauen verhindern.
    • zusätzlich einen großen Teil unklarer Krebsabstrichbefunde, die mit großer Verunsicherung und Sorge verbunden sind, verhindern!
    
Bestehen zum Zeitpunkt der Impfung Veränderungen, so müssen diese wie bisher engmaschig beobachtet und gegebenenfalls operativ entfernt werden.

    Wer soll sich impfen lassen?

    Der Impfstoff ist zugelassen für Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren und für erwachsene Frauen von 16 bis 45 Jahren. Die HPV Impfung wird allen Mädchen und Frauen bis zum 45. Lebensjahr im österreichischen Impfplan 2011 empfohlen. Die Impfung ist auf Wunsch auch danach noch möglich und sinnvoll.

    Impfschema

    Die Grundimmunisierung bis zum vollendeten 15.Lebensjahr besteht aus 2 Teilimpfungen. Die 2.Teilimpfung soll nach 6 Monaten (bis zu 1 Jahr) gegeben werden.

    Ab dem 15. Geburtstag wird die HPV-Impfung in drei Teilimpfungen, die im Abstand von zwei und sechs Monaten nach der ersten Teilimpfung verabreicht werden. Die dritte Dosis kann bis zu 12 Monate nach der ersten Dosis verabreicht werden.

    Kostenlose HPV-Impfung für Mädchen und Buben ab dem 9. Geburtstag bis zum vollendeten 12. Lebensjahr!

    Die Kombination aus
    • der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV)
    • dem jährlichen Krebsabstrich (PAP-Abstrich)
    bietet nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft den bestmöglichen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs, Krebsvorstufen im Genitalbereich und Genitalwarzen. 

    Impfung gegen Scheideninfektion - GYNATREN®

    Viele Frauen leiden unter immer wiederkehrenden Entzündungen oder Infektionen der Scheide. Die unangenehmen Beschwerden – Juckreiz, Brennen, Schmerzen, übelriechender Ausfluss – stören das Wohlbefinden.

    Zur Stärkung der Abwehr und als Ergänzung der Behandlung, falls es Sie trotz aller vorbeugenden Maßnahmen immer wieder erwischt und Brennen sowie Juckreiz eine Scheideninfektion ankündigt ,gibt es die Impfung, die genau gegen diese häufigen Infektionen wirkt und die Rezidivrate um über 80% innerhalb eines Jahres senken kann.

    Die Impfung bewirkt nun, dass sich der eigene Körper gegen die geschwächten Milchsäure-Bakterien durchsetzt und nur die "richtigen" Döderlein-Bakterien anwachsen können. Dadurch stimmt der pH-Wert wieder und Scheideninfektionen können um bis zu 83% vermindert werden.

    Die 3-teilige Impfung (im Abstand von je 2 Wochen) sorgt dafür, dass sich im Scheidensekret jene Antikörper wieder bilden, die die Krankheitserreger bekämpfen. Das Risiko für weitere Scheideninfektionen sinkt erheblich.

    Nach 6 Monaten bis einem Jahr erfolgt die Auffrischungs-Impfung, bei der nur eine Impfdosis notwendig ist. Der Impfschutz besteht dann ca. für 3 Jahre.

    Impfung bei Rhesus-negativen Schwangeren - RHOPHYLAC®

    Bei jeder Erstuntersuchung der Schwangeren wird die Blutgruppe bestimmt.

    Indikation und Prinzip

    Ist die Schwangere Rh-negativ, und der Vater Rh-positiv, kann das Kind den Erbregeln folgend auch Rh-positiv sein. Ist das der Fall, ergibt sich dann ein Problem, wenn kleine Mengen von kindlichem Blut in den Blutkreislauf der Mutter gelangen. Das ist meist während der Geburt, es kann aber auch schon gegen Ende der Schwangerschaft dazu kommen. Normalerweise bleiben die kindlichen roten Blutkörperchen etwa 80 Tage im Blutkreislauf der Mutter, bevor sie vom Körper der Mutter abgebaut werden. In dieser Zeit ist es möglich, dass das Immunsystem einer Rhesus-negativen Mutter die roten Blutkörperchen ihres Rhesus-positiven Kindes als Fremdkörper erkennt und Antikörper gegen sie bildet. Dieser Vorgang wird Rhesus-Sensibilisierung genannt.

    Dies birgt ein Problem bei nachfolgenden Schwangerschaften, da diese Immunantwort gespeichert wird, um bei einem neuerlichen Kontakt ein rasches Einsetzen zu ermöglichen. Wird die Frau erneut schwanger und hat wieder ein Rh-positives Kind, so kann es durch einen Übertritt einer kleinen Menge von kindlichen Blutzellen in der frühen Schwangerschaft zu einer Reaktivierung dieses Immungedächtnisses kommen. Die diesmal sehr rasch und in großer Zahl gebildeten Antikörper können über die Plazenta in den Kreislauf des Kindes gelangen und die kindlichen Blutzellen zerstören.

    Um die Rhesus-Sensibilisierung zu verhindern, wird die Rhesus-Prophylaxe durchgeführt. Dazu wird der Mutter Anti-D-Immunglobulin gespritzt. Es ist ein Medikament, das kindliche rote Blutkörperchen mit dem Merkmal Rhesus-positiv bei einem Übertritt auf die Mutter aus ihren Kreislauf entfernt, bevor sie das Immunsystem der Mutter aktivieren können.

    Durchführung

    Rhesus-Prophylaxe funktioniert in zwei Stufen:
    1. Zur Vorsorge wird Rhesus-negativen Schwangeren in der 28.-30. Schwangerschaftswoche eine Dosis Anti-D-Immunglobulin verabreicht. 
    2. Nach der Geburt eines Rhesus-positiven Kindes erhält die Mutter erneut eine Dosis Anti-D-Immunglobulin. Dadurch wird die Sensibilisierung durch Rh-positives Blut, das während der Geburt in den Kreislauf der Mutter gelangt ist, verhindert. Das Immunglobulin soll 2-72 Stunden nach der Geburt gespritzt werden.

    Grippeimpfung

    Die Grippe-Impfung wird für alle Schwangeren empfohlen, ebenso für alle über 60 Jahre und für Menschen, die aufgrund chronischer Grunderkrankungen ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Da sich die Grippeviren ständig verändern und gelegentlich auch neue Stämme entstehen, wird der Impfstoff jedes Jahr angepasst. Deshalb muss auch jedes Jahr aufs Neue geimpft werden.

    Gerne biete ich auch andere Impfungen an

    wie z.B.im Zuge der Vorbereitung auf eine Schwangerschaft „Prepare for Pregnancy“, bei der z.B. der Schutz gegen Röteln besonders wichtig ist. Denn eine Rötelerkrankung während der Schwangerschaft kann schwere gesundheitliche Folgen für das Baby haben.

    » Blutabnahme

    Alle Blutabnahmen können hierorts durchgeführt werden.Sie sparen sich dadurch Weg und Zeit.

    Die Auswertung erfolgt dann in Kooperation eines Labors und Sie werden in der Folge zu einer Befundbesprechung in meine Ordination eingeladen.